Die Jagd im Bezirk Schärding: Vorschriften, Merkmale, Wildbestände, Zeitfenster, Jägerschaft, Methodik, Vereine, Traditionen, Details
Rechtliche Vorschriften in Schärding Gemäß dem Oberösterreichischen Jagdgesetz benötigen Jäger einen gültigen Jagdschein. Bleifreie Munition ist in Gewässernähe verpflichtend, und für Rehwild gilt ein Mindestkaliber von 222. Abschusspläne werden jährlich aktualisiert und durch die Bezirksjägerschaft koordiniert. Das Jagdrecht liegt größtenteils in privater Hand, was eine gute Zusammenarbeit mit den Grundbesitzern erfordert. Geographische und natürliche Merkmale Der Bezirk Schärding, gelegen im westlichen Oberösterreich, bietet eine abwechslungsreiche Landschaft aus sanften Hügeln, dichten Wäldern und den weiten Auen des Inns. Mit einem Waldanteil von etwa 35 % und zahlreichen Feuchtgebieten entlang kleinerer Flüsse wie der Vils ist die Region ein idealer Lebensraum für verschiedene Wildarten. Die Nähe zur bayerischen Grenze sowie das milde Klima machen Schärding zu einem attraktiven Ziel für Jäger. Wildbestände und jagdbare Arten Rehwild dominiert als Hauptwildart in den bewaldeten Gebieten des Bezirks. Schwarzwildpopulationen nehmen stetig zu, insbesondere in den landwirtschaftlich geprägten Gebieten. Feldhasen und Füchse sind weit verbreitet, während Wasservögel wie Stockenten, Graugänse und Blässhühner die Feuchtgebiete entlang des Inns bevölkern. Gelegentlich lassen sich auch Rotwild und Damwild bejagen. Zeitfenster für die Jagd Die Jagdzeiten sind klar geregelt: Rehwild kann vom 1. Mai bis 31. Dezember bejagt werden. Für Schwarzwild gilt ganzjährige Jagdmöglichkeit, wobei Bachenschutzphasen zu beachten sind. Feldhase steht vom 1. November bis 31. Dezember auf dem Plan, Wasserwild von 1. September bis 31. Januar. Diese Regelungen gewährleisten eine nachhaltige Bewirtschaftung der Bestände. Aktive Jägerschaft in Schärding Im Bezirk sind rund 650 aktive Jäger registriert (Stand 2024), wobei die meisten aus der lokalen Bevölkerung stammen. Etwa 12 % der Jäger kommen aus dem benachbarten Ausland, vor allem aus Bayern und Tschechien. Besonders hervorzuheben ist die starke Präsenz von Wasserjägern, die die Auengebiete entlang des Inns nutzen. Die Jägerschaft ist stark organisiert und engagiert sich aktiv in lokalen Vereinen sowie im Naturschutz. Methodik der Bejagung Die Ansitzjagd ist die am häufigsten angewandte Methode, insbesondere in den bewaldeten Gebieten und Auengebieten. Drückjagden werden hauptsächlich für Schwarzwild organisiert, während Pirschjagden im Herbst besonders effektiv sind. Lockjagden auf Wasservögel sowie die Jagd in den Feuchtgebieten des Inns runden das Spektrum ab. Eine Besonderheit stellt die Jagd in den Agrarflächen des Innviertels dar, die höchste Ansprüche an Präzision und Verantwortungsbewusstsein stellt. Vereine und Organisationen in Schärding Der Bezirk wird von der Oberösterreichischen Landesjägerschaft und mehreren lokalen Vereinen betreut, darunter der Jagdverein Schärding und die Innviertler Jägerschaft. Eine wichtige Rolle spielt auch die lokale Wildforschungsgruppe, die sich mit der Entwicklung der Wildtierpopulationen beschäftigt. Lokale Traditionen rund um die Jagd Besonders erwähnenswert sind die traditionellen Hubertusmessen in Schärding und die jährlichen Jägerfeste entlang des Inns. Die regionale Wildbretvermarktung ist stark ausgeprägt, wobei Wildspezialitäten oft mit lokalen Produkten kombiniert werden. Die Innviertler Jagdhornbläser tragen zur Bewahrung der traditionellen Jagdmusik bei. Spannende Details in Schärding Historisch war das Gebiet Teil der Jagdreviere des Adels. Heute profitiert die Region stark vom grenznahen Jagdtourismus, vor allem aus Bayern. Eine Besonderheit stellt das internationale Wildtier-Monitoring-Programm dar, das wichtige Daten für den Naturschutz liefert. Die Nähe zur deutschen Grenze führt zu regelmäßigen Wildwechseln zwischen Österreich und Bayern.
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