Jagd im Bezirk Neusiedl am See: Jagdhabitate, Jagdangebote, Jagdzeiten, Jagdmethoden, Besonderheiten, Jägerstatistik, Bräuche, Jagdorganisationen, Top-Jagdgebiete, Fakten
Landschaft und Jagdhabitate in Neusiedl am See Der einzigartige Naturraum rund um den Neusiedler See, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, bietet eine Vielzahl von Jagdhabitat und Wildarten. Das Gebiet umfasst die Hanság-Sumpfgebiete mit ihren ausgedehnten Schilfgürteln, typische Steppenlandschaften mit Puszta-Vegetation sowie Weinbauflächen, die jedoch oft von Wildschweinschäden betroffen sind. Wildarten und Jagdangebote Diese vielfältigen Lebensräume beherbergen eine breite Palette an Wildarten, darunter Wasserwild wie Stockenten, Gänse und Blässhühner, Rehwild, das sich optimal an die offene Landschaft angepasst hat, Schwarzwild mit einer massiven Bestandszunahme, und Feldhasen, die traditionell als wichtiges Niederwild gelten. Besondere Arten wie der Mufflon, dessen Population eingebürgert wurde, und der Fasan, für den regelmäßige Besatzmaßnahmen notwendig sind, runden das Jagdangebot ab. Jagdzeiten und Saisonkalender Die Jagdsaison ist klar geregelt: Wasserwild kann von Anfang September bis Ende Januar bejagt werden, Rehwild von Mai bis Dezember. Schwarzwild ist ganzjährig jagbar, wobei Bachenschonzeiten zu beachten sind, während die Saison für Feldhasen von November bis Dezember dauert. Jagdmethoden und Spezialitäten in Neusiedl am See Die Jagdmethoden sind speziell auf die Gegebenheiten der Region zugeschnitten. Wasserjagd im Schilfgürtel ist besonders bei Entenjägern beliebt, während Ansitzjagden in den Weinbergen hauptsächlich für Rehwild genutzt werden. Drückjagden im Schilf dienen der Schwarzwildbejagung, und Lockjagden auf Stoppelfeldern sind ideal für Gänsejagden. Rechtliche Besonderheiten - Nationalparkbestimmungen (Eingeschränkte Jagd in Kernzonen) - Waffenverbot in Uferzonen (100m-Bereich) - Bleifreie Munition Pflicht am See - Jagdruhezonen für Vogelbrutgebiete Jägerstatistik in Neusiedl am See Aktuell gibt es etwa 400 aktive Jäger im Gebiet (Stand 2024), darunter eine spezialisierte Gruppe von rund 60 Wasserjägern. Der Anteil internationaler Jäger beträgt 15 %, wobei ungarische Jäger eine bedeutende Rolle spielen. Traditionen und Bräuche prägen die Jagdkultur stark: Die Waidmannssprache wird oft in ungarischer Tradition verwendet, Jagdhornbläsergruppen haben spezielle Signale für Wasserjagden entwickelt, und Wildbret wird regelmäßig an lokale Gastronomiebetriebe vermarktet. Traditionen und Bräuche - Waidmannssprache in ungarischer Tradition - Jagdhornbläser mit speziellen Wasserjagdsignalen - Wildbretvermarktung an lokale Gastronomie Jagdorganisationen Die Organisation der Jagd erfolgt durch die Nationalpark-Jagdverwaltung sowie vier lokale Jagdgesellschaften und den Wasserjagd-Klub Neusiedler See. Zu den Top-Jagdgebieten zählen die Illmitzer Schilfgebiete, ein Hotspot für Wasserwild, die Weiden am See, die sich ideal für Rehwild eignen, und die Apetloner Wiesen, bekannt für ihre Gänsejagden. Top-Jagdgebiete 1. Illmitz-Schilfgebiete (Wasserwild-Hotspot) 2. Weiden am See (Rehwild) 3. Apetloner Wiesen (Gänsejagd) Besondere Fakten Besondere Fakten unterstreichen die internationale Bedeutung der Region: Ungarische und slowakische Jäger nutzen regelmäßig die Jagdmöglichkeiten, historisch reicht die Jagdtradition bis in die Zeit der Familie Esterházy zurück, und lokale Jäger tragen aktiv zur Vogelzug-Forschung bei. Ein aktuelles Problem ist die Vorsorge gegen die Afrikanische Schweinepest, die die Wildbestände gefährden könnte. Zusammen bilden diese Aspekte ein faszinierendes Bild einer Region, die Tradition, Naturschutz und moderne Jagdpraxis vereint. Neusiedl am See bietet einzigartige Jagderlebnisse zwischen Wasser und Steppe. Die Region verlangt besondere Rücksicht auf den Nationalpark und spezielles Wissen über Wasserwild.