Jagd im FICHTELGEBIRGE: Geographische Besonderheiten, spezifische Jagdbedingungen, geltende Jagdzeiten, Wildvorkommen und traditionelle Jagdkultur der Region
Geographische Besonderheiten der Region Das Fichtelgebirge im Nordosten Bayerns besticht durch seine granitene Hochfläche mit den markanten Gipfeln Schneeberg (1051 m) und Ochsenkopf (1024 m). Die ausgedehnten Fichtenwälder wechseln sich ab mit moorigen Senken und klaren Gebirgsbächen. Diese Landschaft bietet vielfältige Lebensräume für Wildtiere. Besondere Merkmale sind die sogenannten "Steinernen Städte" - Granitfelsformationen, die natürliche Einstände für Wild darstellen. Die Höhenlage und das raue Klima prägen die jagdlichen Bedingungen. Jägerschaft und Demografie im Fichtelgebirge Im Fichtelgebirge sind etwa 1.500 Jäger aktiv, was einer leicht überdurchschnittlichen Jägerdichte für Bayern entspricht. Die Jägerschaft setzt sich traditionell aus Forstleuten, Handwerkern und Landwirten zusammen. Viele Jagdreviere werden seit Generationen in Familien bewirtschaftet. Der Altersdurchschnitt liegt leicht unter dem bayerischen Mittel, was auf eine aktive Jungjägerausbildung zurückzuführen ist. Besonders charakteristisch ist der hohe Anteil an Berufsjägern in den großen Forstrevieren. Spezifische Jagdbedingungen im Fichtelgebirge Die dichten Nadelwälder und steilen Hänge erfordern besondere Kenntnisse der Pirschwege. Die hohe Schneelage im Winter ermöglicht die traditionelle Schneetreibjagd. Die Nähe zu Tschechien führt zu natürlichen Wildwanderungen. Die vielen Wanderwege und touristischen Einrichtungen erfordern besondere Rücksichtnahme bei der Jagdausübung. Die Höhenlage mit ihren frühen Wintereinbrüchen beeinflusst das Wildverhalten spürbar. Praktizierte Jagdarten und Wildvorkommen in der Region Die Drückjagd auf Schwarzwild hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Traditionell dominieren Einzelansitz und Pirsch auf Hochwild. Hauptwildarten sind Rotwild, Rehwild und Schwarzwild. Bei den Raubwildarten sind Fuchs, Dachs und Marder stark vertreten. Seltene Arten wie der Luchs wurden vereinzelt nachgewiesen. Die Region beherbergt bedeutende Haselhuhn-Vorkommen. Geltende Jagdzeiten im Fichtelgebirge Die Jagdzeiten richten sich nach dem bayerischen Jagdgesetz. Für Rotwild gelten in den Hegegemeinschaften strenge Abschusspläne. Schwarzwild darf ganzjährig bejagt werden. Besondere Schonzeiten gelten für das Haselhuhn in den Schutzgebieten. Die Schneetreibjagd ist von Dezember bis Februar möglich. Organisation der Jägerschaft im Fichtelgebirge Der "Jagdverband Fichtelgebirge" koordiniert die Arbeit der regionalen Hegegemeinschaften. Besonders aktiv sind die Vereine in Wunsiedel, Marktredwitz und Arzberg. Regelmäßige gemeinsame Drückjagden und Weiterbildungen gehören zum Programm. Die Hege des Rotwildes hat Priorität in der Region. Rechtliche Besonderheiten im Fichtelgebirge Die Jagd unterliegt in den Naturparken strengen Auflagen. Die Rotwildhege wird durch spezielle Verordnungen geregelt. In grenznahen Gebieten sind besondere Regelungen zur länderübergreitenden Jagd zu beachten. Die Bewirtschaftung der Staatsjagdgebiete erfolgt durch die Bayerischen Staatsforsten. Traditionelle Jagdkultur der Region Das Fichtelgebirge pflegt ursprüngliche Jagdbräuche wie die "Steinernen Hirsche". Hubertusmessen in historischen Jagdhütten haben Tradition. Besonders die Fichtelgebirgler Bläsergruppen sind für ihren charakteristischen Stil bekannt. Das jährliche "Jagdhornbläsertreffen" am Ochsenkopf zieht Teilnehmer aus ganz Nordbayern an. Bemerkenswerte Fakten über die Region Das Fichtelgebirge beherbergt einige der ältesten Rotwildreviere Bayerns. Die "Steinernen Städte" bieten einzigartige Pirschmöglichkeiten. Traditionelle Holzschnitzereien mit Jagdmotiven sind typisch für die Region. Die Schneetreibjagd hat hier ihre bayerische Hochburg.