Jagd im HOHEN VENN: Zusammensetzung der Jägerschaft, spezielle Anforderungen an die Jagdausübung, geltende Jagdzeiten und Schutzbestimmungen
Landschaftliche Besonderheiten für die Jagd im Hohen Venn Das Hohe Venn als deutsch-belgisches Grenzgebiet bietet mit seinen ausgedehnten Hochmooren, Moorwäldern und Heidelandschaften ein außergewöhnliches Jagdrevier. Der höchste Punkt auf deutscher Seite, der Botrange (694 m), liegt inmitten eines einzigartigen Biotopkomplexes. Charakteristisch sind die offenen Moorflächen mit ihren Wollgrasbeständen und die moorigen Birken- und Fichtenwälder, die besondere Lebensräume für Wild darstellen. Die extreme Witterung mit häufigen Nebellagen und frühen Schneefällen prägt die Jagdbedingungen. Zusammensetzung der Jägerschaft im Hohen Venn In der Region um Monschau und Aachen sind etwa 1.200 Jäger aktiv. Die örtliche Jägerschaft setzt sich überwiegend aus Forstleuten, Landwirten und Angehörigen lokaler Handwerksbetriebe zusammen. Viele Jagdreviere werden seit Generationen in Familien bewirtschaftet. Der Altersdurchschnitt liegt leicht über dem Landesdurchschnitt, was auf die herausfordernden Jagdbedingungen zurückzuführen ist. Spezielle Anforderungen an die Jagdausübung Die unwegsamen Moorgebiete erfordern besondere Ortskenntnis und Ausrüstung. Die empfindlichen Hochmoorflächen verlangen bei der Jagdausübung besondere Rücksichtnahme. Die grenzüberschreitende Lage zu Belgien führt zu natürlichen Wildwanderungen. Die extremen Wetterbedingungen mit plötzlichen Wetterumschwüngen stellen zusätzliche Herausforderungen dar. Vorkommende Wildarten und Jagdmethoden im Hohen Venn Die Pirsch auf Rehwild dominiert in den Waldgebieten. In den offenen Moorflächen wird vorwiegend auf Niederwild gejagt. Hauptwildarten sind Rehwild, Fuchs und Hase. Schwarzwild kommt nur vereinzelt vor. Bei den Vogelarten sind Birkhuhn (selten) und Schnepfe zu nennen. Die Jagd auf Wasservögel in den Moorgewässern hat Tradition. Geltende Jagdzeiten und Schutzbestimmungen Die Jagdzeiten richten sich nach dem nordrhein-westfälischen Jagdgesetz mit besonderen Einschränkungen in den Naturschutzgebieten. Für Rehwild gelten die üblichen Schonzeiten. Die Jagd auf Birkwild ist ganzjährig untersagt. In den Kernzonen des Nationalparks Eifel ist die Jagdausübung stark eingeschränkt. Organisation der örtlichen Jägerschaft Der "Kreisjägerschaft Aachen-Land" kommt eine koordinierende Rolle zu. Besonders aktiv sind die Hegeringe in Monschau und Simmerath. Regelmäßige Schulungen zur Moorökologie und jagdlichen Praxis werden angeboten. Die Zusammenarbeit mit belgischen Jägern wird gepflegt. Rechtliche Besonderheiten im Hohen Venn In den Natura-2000-Gebieten gelten besondere jagdrechtliche Auflagen. Die Jagd in den Hochmoorgebieten unterliegt strengen Einschränkungen. Die Bewirtschaftung der Landesjagdgebiete erfolgt durch das Regionalforstamt Rureifel-Jülicher Börde. Traditionelle jagdliche Bräuche der Region Die Hubertusmesse in der Eifeldomstadt Monschau hat eine besondere Tradition. Die Vennjäger pflegen spezielle jagdliche Bräuche, die an die schwierigen Bedingungen angepasst sind. Das jährliche "Vennjägertreffen" fördert den Erfahrungsaustausch. Bemerkenswerte jagdliche Aspekte Einzigartige Jagdreviere in Hochmoorgebieten Besondere Herausforderungen durch extreme Witterung Traditionelle Jagd auf Schnepfen in den Moorgebieten Enge Zusammenarbeit mit belgischen Jägern