Jagd in der ALTMARK: Landschaftliche Besonderheiten, spezifische Jagdbedingungen, geltende Jagdzeiten, rechtliche Besonderheiten und gelebte Jagdtraditionen
Die Altmark im Norden Sachsen-Anhalts gilt als eine der wildreichsten Regionen Ostdeutschlands. Mit ihren ausgedehnten Waldgebieten, Flussniederungen und landwirtschaftlichen Flächen bietet sie Jägern vielfältige Möglichkeiten. Geografische und landschaftliche Besonderheiten der Region Das rund 4.700 Quadratkilometer große Gebiet ist geprägt durch den Wechsel von Laub- und Mischwäldern, offenen Feldfluren und ausgedehnten Feuchtgebieten entlang der Flüsse Elbe, Havel und Tanger. Die Colbitz-Letzlinger Heide im Süden der Region beherbergt eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Norddeutschlands. Die sandigen Böden und zahlreichen Kleingewässer schaffen ideale Lebensräume für verschiedene Wildarten. Jägerschaft und Demografie in der Altmark In Sachsen-Anhalt sind etwa 8.000 Jäger aktiv, wobei die Altmark einen überproportional hohen Anteil stellt. Die Jägerschaft setzt sich traditionell aus Landwirten, Forstleuten und Handwerkern zusammen. Seit der Wende haben sich auch Jagdgäste aus westlichen Bundesländern etabliert. Die Altersstruktur zeigt eine gesunde Mischung aus erfahrenen Revierinhabern und nachwachsenden Jungjägern. Spezifische Jagdbedingungen in der Altmark Die Altmark ist besonders für ihre starken Schwarzwildbestände bekannt. Die großflächigen Reviere ermöglichen anspruchsvolle Bewegungsjagden. Gleichzeitig erfordern die oft sumpfigen Niederungen spezielle Ortskenntnisse. Die intensive Landwirtschaft führt zu regelmäßigen Wildschäden, was besondere Abschussstrategien notwendig macht. Praktizierte Jagdmethoden und Wildvorkommen in der Region In der Altmark werden alle gängigen Jagdarten ausgeübt. Ansitzjagden auf Hochständen sind ebenso verbreitet wie revierübergreifende Drückjagden. Die Hauptwildarten sind Rehwild, Schwarzwild und Fuchs. Rotwild kommt nur in wenigen Revieren vor. Bei den Raubwildarten haben Waschbär und Marderhund stark zugenommen. Geltende Jagdzeiten in der Altmark Die Jagdzeiten orientieren sich am Landesjagdgesetz Sachsen-Anhalts. Für Rehwild gelten je nach Geschlecht unterschiedliche Schonzeiten. Schwarzwild darf ganzjährig bejagt werden. Die Niederwildjagd auf Hasen und Federwild ist von Oktober bis Januar möglich. Besondere Regelungen gelten in den EU-Vogelschutzgebieten. Organisation der Jägerschaft in der Altmark Der Landesjagdverband Sachsen-Anhalt ist eine Dachorganisation. Lokal existieren zahlreiche Hegegemeinschaften und Jagdvereine, die gemeinschaftliche Jagden organisieren. Besonders aktiv sind die Altmärkischen Jägervereinigungen in Stendal und Salzwedel. Rechtliche Besonderheiten der Region Die Jagd unterliegt in Sachsen-Anhalt strengen Regelungen zur Wildschadensprävention. In einigen Gebieten gelten spezielle Abschusspläne für Schwarzwild. Die Bewirtschaftung der Landesjagdgebiete erfolgt durch den Landesforstbetrieb. Gelebte Jagdtraditionen in der Altmark Die Altmark pflegt eine ursprüngliche Jagdkultur mit regelmäßigen Hubertusmessen und Gesellschaftsjagden. Besonders die traditionellen Brackenjagden auf Hasen haben historische Bedeutung. Viele Vereine veranstalten jährliche Jagdhornbläserwettbewerbe. Bemerkenswerte Fakten über die Region Die Region beherbergt einige der stärksten Keiler Deutschlands. In der Colbitz-Letzlinger Heide existieren traditionsreiche Jagdreviere. Die Nähe zu Niedersachsen führt zu natürlichen Wildwanderungen. Seltene Arten wie der Schwarzstorch kommen noch vor.