Jagd im Bezirk Horn: Wildarten, Landschaft, Saisonverlauf, Jagdmethoden, Rahmenbedingungen, Jägerstatistik, Besonderheiten, Details
Wildarten und jagdliche Möglichkeiten
Der Bezirk Horn im nördlichen Waldviertel beherbergt einen gesunden Wildbestand, der Jägerherzen höher schlagen lässt. Rehwild findet man flächendeckend in den Mischwäldern, während sich Rotwild vor allem in den größeren Waldkomplexen des Horner Beckens zeigt. Schwarzwild hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen und bereichert die Jagdmöglichkeiten. Niederwild wie Feldhase, Fasan und Wildente vervollständigen das Angebot. Besondere Aufmerksamkeit verdient das Muffelwild, das in den steileren Lagen des Manhartsberggebiets vorkommt.
Landschaftliche Besonderheiten in Horn
Die Region präsentiert sich mit einer abwechslungsreichen Topographie: Das Horner Becken mit seinen fruchtbaren Feldern geht nach Norden in die bewaldeten Hügel des Waldviertels über. Charakteristisch sind die vielen kleinen Teiche und Tümpel, die ideale Lebensräume für Wasservögel bieten. Der Waldanteil liegt bei etwa 40%, wobei Eichen, Buchen und Fichten dominieren. Die Thaya im Norden bildet nicht nur eine natürliche Grenze zu Tschechien, sondern auch einen wichtigen Wildkorridor.
Jagdzeiten und Saisonverlauf
Die Jagdsaison in Horn folgt den niederösterreichischen Vorgaben: Rehwild darf von 1. Mai bis 31. Dezember bejagt werden, Rotwild von 1. September bis 31. Dezember. Für Schwarzwild gilt keine Schonzeit, außer für führende Bachen. Die Niederwildjagd auf Hase und Fasan ist von 1. November bis 31. Dezember möglich, während Wasservögel von 1. September bis 31. Januar zur Strecke kommen dürfen.
Praktische Jagdmethoden
In der Region haben sich drei Hauptmethoden bewährt: Die Ansitzjagd an Wildwechseln und Kirrungen, besonders effektiv in den frühen Morgen- und späten Abendstunden. Bewegungsjagden im Herbst und Winter, bei denen Jäger und Treiber eng zusammenarbeiten. Sowie die stille Pirsch in den ausgedehnten Waldgebieten, die besondere Geduld und Ortskenntnis erfordert.
Rechtliche Rahmenbedingungen in Horn
Die Jagd unterliegt den strengen niederösterreichischen Vorschriften. Für Schalenwild gilt ein Mindestkaliber von 6mm, wobei bleifreie Munition empfohlen wird. Ausländische Jäger benötigen einen einheimischen Jagdführer. Die Abschusspläne werden jährlich neu anhand von Wildzählungen festgelegt und streng kontrolliert.
Jägerstatistik und Organisation
Aktuell sind etwa 550 Jäger im Bezirk Horn aktiv, organisiert in sieben Jagdgesellschaften. Der Ausländeranteil liegt bei rund 12%, wobei besonders tschechische Jagdgäste die grenznahen Reviere schätzen. Der "Horner Jägerbund" koordiniert die gemeinschaftlichen Aktivitäten und veranstaltet jährlich mehrere Drückjagden.
Traditionen und Besonderheiten
Die Horner Jägerschaft pflegt ihr Brauchtum mit Hingabe. Die Hubertusmesse im November ist ein gesellschaftlicher Höhepunkt. Einzigartig ist die "Horner Wildwoche", bei der Gastwirte und Jäger gemeinsam regionale Wildspezialitäten promoten. Die örtlichen Jagdhornbläser haben bereits mehrere Landesmeistertitel gewonnen.
Interessante Details über Horn
Das Revier um den Manhartsberg gilt als Geheimtipp für starke Rehböcke. Die Teichlandschaft bei Meiseldorf beherbergt eine der dichtesten Wildentenpopulationen Niederösterreichs. Historisch bemerkenswert: In den 1950er Jahren wurden im Raum Horn die ersten systematischen Winterfütterungen für Schalenwild eingeführt.
Für Gäste bietet Horn komfortable Jagdunterkünfte und erfahrene Berufsjäger. Die Nähe zu Tschechien ermöglicht grenzüberschreitende Jagderlebnisse, allerdings mit strengen veterinärrechtlichen Auflagen. Wer authentische Jagd in ursprünglicher Natur sucht, findet in Horn ideale Bedingungen.
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